Als Wodargs Wehrspeicher entdeckt wurde

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Bei Ausgrabungen im Vorfeld des Autobahnbaus kamen in einem heute vermoorten Soll bei Wodarg (Durchmesser 50 m, Tiefe 3 m) zahlreiche Hölzer zutage. Sie gehören zu Steganlagen und einer Plattform auf 60 schweren Gründungspfosten, auf der ein dreigeschossiger Fachwerkbau mit einer Grundfläche von etwa 5 x 13 Metern stand. Von diesem war die komplette Südwand erhalten, da sie bei dem Brand des Gebäudes ins Wasser stürzte. Die Gefache waren noch mit Holzstaken und Stampflehm gefüllt. Weitere Bauelemente wie Giebelzierden und Fensterluken, aber auch Scharnierteile der Zugbrücke ergänzen das Bild. Auf dem Teichgrund fanden sich zahlreiche Pferdeknochen, darunter einer mit Einschussloch, aber auch Dolche und Armbrustbolzen, Sporen und neben einheimischer Keramik auch rheinisches Steinzeug.

Die Bauweise, verbranntes Getreide und schriftliche Überlieferungen zeigen, dass es sich bei dem Gebäude um einen Wehrspeicher gehandelt hat, der am Rande einer zur Burg Cunerow gehörigen Siedlung die wertvollen Vorräte schützte. Nur in den Dachgiebeln befanden sich Fensteröffnungen. Das Dachgeschoss des nicht beheizbaren Hauses diente vorher als luftige und sozusagen wassergekühlte Sommerwohnung des Kleinadligen, dem die Siedlung unterstand. Die Bauzeit kann über Jahrringdatierungen der Baumstämme auf den Sommer des Jahres 1300 festgelegt werden. Bei einem Angriff ging das Gebäude nur wenige Jahrzehnte später in Flammen auf. Die guten Erhaltungsbedingungen ermöglichten die Rekonstruktion eines Holzgebäudes aus dem frühen 14. Jahrhundert in vielen Einzelheiten. Dieses macht den Wehrspeicher bei Wodarg zu einem außergewöhnlichen Fachwerkfund.

Seine Besonderheit wird auf Initiative des damaligen Landrates Frieder Jelen mit der Planung der Rekonstruktion des Wehrspeichers in Klempenow unterstrichen.

Nachbau des Wehrspeichers in Klempenow

 

Durch zahlreiche Maßnahmen wurde das Projekt unterstützt. Grundlage für den Modellnachbau bildete der grafische Entwurf des künftigen Speichers. Durch die Teilnehmer in der Holzwerkstatt Altentreptow  wurde das Baugeschehen unterstützt. Die benötigten Pfähle wurden angefertigt, auf Länge geschnitten, gespritzt und imprägniert, erforderliche Bohlen , Bretter und Latten zurecht geschnitten und vormontiert.

Die symbolische Grundsteinlegung erfolgte am 19.Oktober 2006.

Der Wehrspeicher selbst ist Spiegelbild der Baukunst und Lebenskultur im ländlichen Raum im 14. Jahrhundert. Das historische Gesamtensemble der Burganlage Klempenow wird durch den originalgetreuen Nachbau des Wehrspeichers bereichert. Es ist beabsichtigt die untere Etage als Museum einzurichten, welches über die Geschichte des Wehrspeichers informiert und archäologische Funde aus dem Umfeld der Burg und des Speichers präsentiert.

Der damalige Landrat Frieder Jelen bei der symbolischen Grundsteinlegung am 19. Oktober 2006.

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